Mercedes-Benz 280

SL

Stellen Sie sich vor, es ist 1980. Die Haare sind hinten lang, die Schlaghosen noch nicht ganz tot, und irgendwo in Stuttgart rollt ein frisch polierter Mercedes-Benz 280 SL der Baureihe R107 vom Band. Der Wagen wirkt, als sei er nicht einfach gebaut, sondern mit einem Martini in der einen und einem Maßanzug in der anderen Hand entworfen worden. Chromblenden glänzen, die Linien sind klar und elegant – so etwas fährt man nicht, um von A nach B zu kommen, sondern um zwischen A und B mindestens dreimal bewundert zu werden. Unter der Haube? Ein 2,8-Liter-Reihensechszylinder mit 185 PS. Keine Zahl, die heute die Welt erschüttern würde – aber 1980 war das so ziemlich das, was du brauchtest, um auf der linken Spur der A8 den Leuten im Opel Kadett freundlich, aber bestimmt mitzuteilen: „Der Stern hat Vorfahrt.“ Die 280 SL war außerdem die „vernünftige“ Version und so auch die erfolgreichste der R107-Reihe. Nicht so durstig wie der 450 SL, nicht ganz so teuer, aber immer noch teuer genug, dass dein Nachbar mit dem Ford Granada nervös nach seinem Kontostand geschielt hat, wenn du vorfuhrst. Innen drin war es ein bisschen wie im Wohnzimmer von Onkel Heinz, der in Südfrankreich überwintert: Leder, Wurzelholz, gedämpftes Knarzen der Sitze – und immer ein Hauch von „Urlaub an der Côte d’Azur“. Radio an, der Kassettendeck spielt vielleicht ABBA oder Queen, und du lehnst dich zurück, während die Automatik butterweich durchschaltet. Und dann das Dach: Cabrio-Feeling pur, wenn man das Stoffdach zurückklappt. Oder – falls es regnet – das ikonische Hardtop, das den Wagen liebevoll den Spitznamen „Pagoden-Nachfolger“ einbrachte. (Auch wenn echte Pagoden-Fans das mit hochgezogenen Augenbrauen kommentierten.) Heute ist der 280 SL von 1980 ein Klassiker, der auf Oldtimertreffen zuverlässig von drei Typen umlagert wird: Dem Nostalgiker, der „damals schon fast einen gekauft hätte“. Dem Tech-Nerd, der dir exakt erklären kann, warum die Bosch-Jetronic-Einspritzung eigentlich genial, aber gelegentlich zickig ist. Und zum Schluss dem Genießer, der einfach nur wissen will, wann er mal mitfahren darf. Kurz gesagt, der 280 SL war nie das schnellste, stärkste oder seltenste Modell – aber er war (und ist) einer der charmantesten. Ein Auto, das Stil ausstrahlt, ohne laut sein zu müssen. Ein fahrbares Stück 80er-Jahre-Glamour, in dem du dich selbst heute noch ein bisschen wie ein Filmstar fühlst – ganz egal, ob du wirklich Alain Delon bist oder nur Bernd aus Bielefeld. Dieses Fahrzeug wurde vor einigen Jahren neu lackiert und teilrestauriert. Es ist - entsprechend seiner gefahrenen Kilometer- in einem guten Zustand mit kleinen Gebrauchsspuren.